Day 11, Besuch bei den Cheetahs

Das Wetterfenster sollte heute eigentlich nicht so groß sein und Ludwig warnte uns eindringlich vor den nachmittags einsetzenden Gewittern. Er empfahl uns nicht zu weit entfernt zu fliegen, um im Fall der Fälle schnell wieder auf Kiripotib landen zu können.

Also erst mal um 12 Uhr in Ruhe zum Lunch. Spagetti Bolognese mit Salat. Luxus pur. Dann ging es zum Ende der Piste und auch recht zügig in die Luft.

Ich hatte mal wieder Probleme den Propeller zum Stehen zu bekommen, da ich wegen des Wasserballastes den Flieger nicht langsam genug fliegen konnte. Also Motor noch einmal an, Wasser raus und höher steigen. Dann klappte es und ich konnte abfliegen. Am Nossop stand schon die versprochene Regenfront.

Also kehrt Richtung Marienthal. Kurz davor erreichte mich ein Funkspruch von Peter, dass  es im Norden nicht gut  aussehen würde und ich besser zurückkommen solle. Ich drehte ab Richtung Kiripotib fand mich aber dummerweise auf einmal mit nur noch 600 Metern über Bitterwasser.  Über Kiripotib sah es wirklich dunkel aus und so fuhr ich den Motor aus um schneller wieder auf Höhe zu kommen und den Flugplatz früh genug vor dem schlechten Wetter zu erreichen.

Außerdem stand ja noch die Besichtigung der Cheetahs und Luxe auf dem Programm. Bald ging es los Richtung Gehege. Hans hält dort 4 Cheetahs, die er nicht auswildern kann, da sie recht früh ohne Mutter auf der Farm aufgewachsen sind. Wirklich beindruckende Tiere.

Leider oder zum Glück war ein Zaun dazwischen.

Nachdem Thomas die Fleischration im Nachbargehege ausgelegt, wurden die Cheetahs hereingelassen. Blitzschnell packten die Tiere eine Ration und verschwanden. Ein Gepard hatte Pech, denn das Fleischstück zerfiel in mehrere Teile und so viel die Entscheidung schwer.

Anschließend ging es noch zum Nachbargehege, wo zwei Luchse gefüttert werden mussten.  Leider waren die Tiere sehr scheu und wir konnten nur einen der beiden aus der Entfernung auf einem Baum liegend fotografieren.

Abends gab es dann noch eine Gesangseinlage des Bedienpersonals.

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Day 10 , Mal wieder in der Luft gewesen

Heute ging es mal wieder Richtung Gobabis, bis die Schauern zu stark wurden. Dann Richtung Aminuis Pan 3 und dann wollte ich eigentlich Richtung Westen. Eine relativ große Ausbreitung brachte jedoch so viel Schatten, dass ich beschloss wieder Richtung Osten zu fliegen, um dann Richtung Kiripotib abzudrehen.

Zwar kein langer Flug, wie bei den Anderen, aber schön war’s. Gegen Abend zog dann noch eine riesen Sandwalze von Westen her übers Land und wir beeilten uns die Flieger fest zu zurren. Andreas hatte zum Glück einige Bilder der Sandwalze aus der Luft gemacht.

 

Kalte Luft hatte sich von der Küste im Westen Richtung Osten bewegt und dabei die dort vorhandene Warmluft wie ein Keil unterwandert. Die warme Luft wurde nach oben gedrückt und riss dabei den Sand mit nach oben.

Zum Glück hatte das Phänomen seine Kraft verloren bis es und erreichte und wir spürten nur noch den stärkeren Wind.

Day 9, endlich wieder Wolken

Nachdem ich gestern einen Ruhetag eingelegt hatte, wollte ich heute wieder in die Luft. Die Champion Woche war zu Ende und so fehlte etwas der Schwung. Wir mußten schon wieder auf die 36, da der Nordwind einfach zu stark war um mit Seitenwind zu starten.

 

Der Flug war schön, auch wenn es auf Grund der späten Startzeit in Gobabis bereits große Schauer standen. Was solls, ab nach Süden und am Rande des Schauerbereichs Richtung Süden. Am Ende kamen 660 Kilometer zusammen mit einem 116 er Schnitt.

 

Day 8, Nothing special in Flying for me

Heute gibt es nicht soviel zu berichten. Es war blau und wolkenlos in unserem Gebiet. Die Wolken standen 200 Kilometer entfernt im Nordosten und so flog ich eine mittlere Blauthemikrunde von 475 Kilometern.

Schon vorige Tage hatte ich den Sonnenofen unseres Kochs fotographiert, aber leider nicht in Aktion. Heute wurde dann in diesem Sonnenofen unser Orex Fleisch für diesen Abend zubereitet. Hat super geschmeckt.

 

Nachfolgend noch einige Bilder von unserem Koch und der abendlichen Tafel.

Day 7, Flying with a Champion

Auch für heute war wieder sehr gutes Wetter vorhergesagt. Jedoch sollte der Bereich mit Wolken mehr im Nordwesten Richtung Botswana liegen. Die Startzeit wurde für ca. 11.30 Uhr angesetzt. Technische Probleme führten jedoch dazu, dass Alle später in die Luft kamen. Als ich mich dann auch so langsam fertig machen wollte meinte Lewi, was denn so meine Pläne für heute wären. Auf meine Nachfrage erklärte er mir das Uli Schwenk noch einen Copiloten für die ASG 32Mi suchen würde, da Laurens wohl heute Pause machen wolle.

Da brauchte ich nicht lange nachdenken, wollte ich mir doch die Gelegenheit mit einer der weltbesten Piloten mitzufliegen nicht entgehen lassen. Innerhalb kürzester Zeit suchte ich meine Sachen und saß schon im Flieger. Der Start verlief am Anfang problemlos. Dann sank der Flieger aber mehr als er stieg, da wir Mitte der Piste in ein starkes Abwindfeld gerieten. Bei so einem erfahrenen Piloten machte ich mir keine unnötigen Gedanken. Nachdem wir dann unsere Abflughöhe erreicht hatten, meinte Uli, dass wir auch mit  850 Kilogramm Abfluggewicht  am Limit gewesen wären, bei einer Platzhöhe von 1360 Metern über dem Meer. Zu erklären warum wir Segelflieger unsere Flieger durch die Mitnahme von Wasserballast extra schwer machen würde hier den Rahmen sicherlich sprengen.

Kurze Erklärung für die Nichtflieger unter uns. Nach oben hin wird die Luft immer dünner. Deshalb bekommt man ja auch beim Bergsteigen immer weniger Luft und braucht wie wir Flieger in großer Höhe Sauerstoff. Das Flugzeug braucht zwar keinen Sauerstoff, aber trotzdem eine gewisse Luftdichte damit sein Flügel genug Auftrieb produziert. Ist die Luft dünner, kann dies durch mehr Geschwindigkeit ersetzt werden. Kurz gesagt man brauch mehr Startbahnlänge um auf mehr Speed zu kommen und dann endlich zu fliegen. Das hohe Gewicht bei gleichen Flügeln erschwert das Ganze noch einmal.

Der Flug war auf jeden Fall super und ich versuchte mir so viel als möglich von Ulis Flugstiel ab zukucken um etwas zu lernen. Nach dem ersten Bart auf knapp über 3000 Meter ging es los mit einer Vorfluggeschwindigkeit von 210 Kilometern. Ich fühlte mich ein wenig wie in einem schnellen Motoflieger. Uli erklärte mir an welchen Bodenmerkmalen er sich orientierte um im Blauen Thermik zu finden.

Wir näherten uns recht zügig dem Bereich mit Cumuluswolken, dem eine Zone mit wellenartigen Wolken vorgelagert war. Kurz vor den Wolken drehte Uli ein um der Linie zu folgen. Zwischen der blauen wolkenlosen Luftmasse im Südwesten und der feuchteren im Nordosten hatte sich eine Konvergenzlinie gebildet.

Da diese nur gelegentlich durch kleine Wolken angezeigt wrde, galt es die Linie zu treffen wo es nach oben ging. Uli erklärte mir woran er die Position der unsichtbaren Linie festmachte und ließ mich die meiste Zeit geradeaus fliegen, um ein Gefühl für das Spiel mit der Konvergenz zu bekommen.

Wir flogen große Strecken entlang der Wolkenkante geradeaus ohne zu kreisen. Immer wieder korrigierte mich Uli wenn ich die falsche Route nahm. Er erklärte mir wie wichtig die permanente Beobachtung der Wolken in ihrer Entwicklung ist, wenn man die möglichst jüngste Wolke finden will.

Der erste Schenkel ging mit einem 150er Schnitt bis nach Südafrika und war einfach nur geil. Uli ließ mich sehr oft geradeaus fliegen um mir immer wieder zu zeigen welche Wolke wo anzufliegen sei.

Immer wieder gelang es ihm über die Wolkenkante hinaus zu steigen und wir konnten beobachten wie sich die Wolken von unten nachbildeten.

Es war wie zu den früheren Zeiten in den Aufwindfahnen der Kühltürme der Braunkohlekraftwerke. Man stieg mit einem Teil der Wolke und unter einem bildete sie sich neu.

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Nach einem langen Endanflug aus fast 130 Kilometern war auch dieser Tag zu Ende und ich war happy die Gelegenheit bekommen zu haben, mit so einem Piloten zu fliegen.

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Day 6, Nice Gliding Day

Der Wetterbericht ging von sehr gutem Wetter aus und so war die Tagesaufgabe für die Champions 1000 km. Schon recht früh um 9.30 Uhr ging es per Auto und Quad Richtung Piste 36. Der Wind war so stark, dass es keine Alternative gab als zu diesem weit entfernten Startpunkt zu fahren. Um 11.00 Uhr starteten die Ersten. Auf Grund des mit fast 30 Kilometer wehenden Windes waren dann auch bald alle Gestarteteten recht niedrig in einem Pulk zusammen und versuchten oben zu bleiben. Ich war froh nicht gleich mit den Anderen gestartet zu sein. Kurz vor zwölf war auch ich dann in der Luft und es ging relativ problemlos direkt bis auf 3000  Meter. Ich machte mich auf Richtung Tweeriver , 280 Kilometer entfernt. Der recht kräftige Rückenwind half mir dabei zügig voranzukommen. Gegen 1 Uhr wurden die Wolken kompakter und es lief richtig gut.

Ich kam nach den vorherigen Übungstagen endlich gut mit dem Shark klar und das Kurbeln machte richtig Spaß. Hatte was von der Leichtigkeit früher Zeiten, die mir in den letzten Jahren etwas verloren gegangen war. Die Strecke  ging problemlos und auch nach der Wende konnte ich die Schnittgeschwindigkeit steigern, da ich auf Grund der Höhe lange Strecken gleiten konnte. Leider war dann irgendwann die Luft raus bei mir und ich begann herum zu trödeln. Ein blaues Loch vor mir veranlasste mich dann Richtung Osten abzudrehen, wo noch richtig schöne Wolken standen. Diese entwickeltem sich aber immer mehr zu großen Regenschauern.

Statt weiter Richtung Osten zu fliegen, entschloss ich mich nach kurzer Zeit doch lieber der Wolkenkante Richtung Südwest zu folgen umso mehr Strecke machen zu können. So flog ich über 100 Kilometer unter den Wolken lang in fast 5000 Metern, mehr gerade als zu als zu kreisen.

Auf dem Rückweg war es ähnlich schön, bis ich dann Bitterwasser passieren musste um wieder nach Hause zu kommen. Die Wolken waren zu großen dunklen Flächen zusammen gewachsen und der herausfallen Regen machte mir dann doch noch ganz schön Probleme.

Die große Sicherheitshöhe von 1500 Metern schrumpfte immer mehr zusammen und so kam ich am Ende nur noch mit 400 Metern am Platz an. Es war ein super schöner Tag für mich gewesen und so war ich voll auf zufrieden, obwohl am Ende nur 750 Kilometer zusammenkamen.

Day 5, Flying in the Air

Ludwig versprach uns beim Briefing gutes Wetter und so bekamen seine Champions zuerst einmal ein vernünftiges 600 er FAI Dreieck als Aufgabe verpasst. Die Wolken sollten sich zuerst wie üblich im Nordosten aufbauen, aber schnell auch bis nah an unseren Bereich reichen. Der Nachteil war, dass wir auch recht früh Überentwicklungen im Nordosten haben würden.

Startrichtung war heute die 08, was bedeutete,  dass alle Flugzeuge ans andere Ende der Piste geschleppt werden mussten. Nachdem ich meinen Shark mit dem Quad die 1400 Meter ans Pistenende geschleppt hatte, machte ich auf dem Rückweg einige Bilder, die einen Eindruck von der Größe der beiden gekreuzten Pisten geben.

Danach war erst einmal ein wenig Zeit bis zum Beginn der vorhergesagten besseren Thermik. Und was machen Segelflieger wenn sie Zeit haben, Flugzeuge aufrüsten Laurens Goudrian hatte seine neue ASG 32 Mi aus Südafrika mitgebracht um zusammen mit Uli Schwenk über Namibia zu fliegen.

Die Champions waren weg.

Nach einem kurzen Mittagssnack machte ich mich auch auf den weg. Heute lief es schon bedeutend besser als gestern. So langsam kannte ich den Shark besser und auch das Wetter war um Längen besser.

Nach einem Stück mit weniger Wolken erreichte ich recht schnell den Nossop, wo schöne Cumuli am Himmel standen. Schon vor den Wolken ging es bis über 3000 Meter und unter den Wolken dann bis 4500 Meter.

Hinter Gobabis stand dann schon eine schwarze Regenwand, die zum Weierfliegen nicht wirklich einlud. Ich wendete Richtung Süden und flog bis ca. 50 Km vor Arminius.

Eigentlich wollte ich von hier Richtung Westen liegen um ein Dreieck zu machen. Di Wolken lösten sich aber hinter dem Nossop auf und ich beschloss besser wieder Richtung Gobabis zu fliegen um von dort den Heimflug anzutreten.

Aus fast 5000 Metern konnte ich mit erheblicher Sicherheit den Endanflug Richtung Kiripotip anfangen und genoss das Fliegen mit fast 200 Km/h True Air Speed Richtung Sonnenuntergang.

Die Landung verlief problemlos mit der Sonne und leichtem Wind im Rücken und ich rollte bis zu meiner Parkposition, wo mich die Groundcrew mit dem obligatorischen Landebier empfing.

Link zu meinem Flug beim Online Contest:

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1687457805

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Beim Waschen des Fliegers konnte ich dann  noch eine neue Erfahrung in Bezug auf nervige Fliegen machen. Nicht nur das sie quasi überall um mich herum waren, Nein sie mußten mir auch noch permanent in Nase und Ohren kriechen. Ich kann jetzt 100 % nachvollziehen, wie sich unsere Pferde im Sommer mit all den Viechern fühlen. Wie gut nur, dass ich im Gegensatz zu unseren Pferden eine Hose an hatte.

Day 4 in Namibias Segelflugparadies

Gestern hatte ich einen Day Off. Die Champions flogen zwar mit ihren  Auszubildenden,  aber ich wollte dem Tag lieber Nutzen um meine Freunde und Bekannte auf Pokweni und vor allen Dingen Jos und Annelie zu besuchen. 15 Jahre Fliegerei und Urlaub auf Pokweni führen dann doch dazu, dass man so schnell als möglich mal wieder “ zu Hause “ vorbeischauen möchte, umso mehr als das der letzte Besuch 2 Jahre her ist.

Übrigens meine ich den Titel Auszubildende der Champions nicht negativ. Ich habe inzwischen einen Heidenrespekt vor dem was sie machen. Sich dieser Herausforderung zu stellen und von dem hinten sitzenden Champions gepuscht und korrigiert zu werden ist kein Papenstiel und fordert sicherlich erheblich mehr von einem Piloten als so alleine ohne Kontrolle durch die Gegend zu fliegen.

Gegen drei Uhr fuhr ich los um auf keinen Fall vor dem Ende der Mittagsruhe meines Freundes Jos anzukommen. Zwischen 1 und 4 Uhr ist fast wie mitten in der Nacht für einen Farmer in Namibia und ein absolutes NoGo, was  aber auch zu verstehen ist bei dem relativ frühen Tagesbeginn.

Die drei Stunden auf Pokweni waren super und ich hatte wirklich das Gefühl nach Hause zu kommen, zumal so viele Bekannte Gesichter da waren. Die Zeit verging im Flug und bald mußte ich aufbrechen um nicht mit meinem Mini Ferrari im Dunkeln fahren zu müssen. Ein Zusammenstoss mit einem Kudu wäre sicherlich das letzte was ich mir wünschen würde, auch bei einem Springbock wäre der kleine Kia nicht sehr sicher.

Jos gab mir noch eine gute Flasche Wein mit auf die Reise und ich versprach auf jeden Fall noch einmal vorbeizukommen.

Der nächste Tag begann relativ untypisch, Es war relativ kühl und der Wind wehte entgegen allen Vorhersagen genau aus der andern Richtung. Gegen 13.30 Uhr gingen die ersten in die Luft und ich folgte dann als letzter.

Wir hatten die letzten zwei Tage dauernd diskutiert was wir noch tun könnten, um die Überhitzungsprobleme in den Griff zu bekommen. Die nächste Massnahme, die anstand war die Veränderung des Kraftstoff/Luft Gemischs im Vergaser. 50% der recht zahlreich vorhandenen Experten meinte mehr Benzin würde den Motor kühlen ,der Rest meinte eine magere Gemischeinstellung, also weniger Benzin wäre besser. Wie folgten dem Rat des Herstellers und stellten das Gemisch magerer.

Der Rat war super, denn nach dem Start ging die Temperatur nicht mehr über 90 Grad. Ich fühlte mich sicher denn so war die Gefahr eines plötzlichen Motorstillstands zumindest etwas reduziert. Als Segelflieger hat man ja ohnehin eine relativ hohe Schmerzgrenze, wenn man akzeptiert von einem quasi Rasenmähermotor in die Luft befördert zu werden.

Der Flug war sonnig, nicht weit, manchmal kurz spannend aber auf jeden Fall schön. Zwei Bilder von unserer Flugfarm Kiripotib geben vielleicht ein kleinen Eindruck von The middle of Nowhere, wie man so schön sagt.

Beim Verzurren des Fliegers konnte ich dann noch den neuen 13,5 Meter Elektosilent bewundern, der von Stefano Ghiorzo gekonnt in Minimalhöhe, fast wie ein Flugmodell über uns hinweggeflogen wurde.

Wirklich beindruckend wie der kleine Flieger so um die Ecken zischte und das in Modellflughöhe.

Kurz vor Sonnenuntergang war das Spektakel dann zu Ende und nach einem tiefen und nahen Vorbeiflug, wobei man das Elektrotriebwerk in der Rumpfspitze sehen  konnte, landet Stefano vor der Halle.

Day 2 meines Fliegerurlaubs auf Kiripotib

Heute war dann erst einmal basteln angesagt. Nach den gestrigen Temperaturproblemen beschloss Christian auf Rat von Oliver Binder, das Kühlwasser komplett abzulassen und durch neues Kühlwasser zu ersetzen, dem weniger Frostschutzmittel beigemischt wurde    ( bis Minus 10 Grad ). Wasser mit weniger Frostschutz kühlt anscheinend besser als welches mit viel Frostschutz.

Jetzt werden wahrscheinlich manche denken, wofür Frostschutz im Hochsommer in Südafrika. Aber obwohl es unten im Moment bis zu 40 Grad warm wird kühlt sich die Temperatur immer mehr ab je höher man kommt. Und da wir ja in Namibia fliegen weil hier die Aufwinde so hoch gehen und die Wolken so hoch sind, steigen wir auf bis zu 6000 Meter unter den Wolken. Da kann s schon ziemlich kalt sein überhaupt und im Wolkenschatten noch mehr.

Meine Ellipirelli kann davon ein Lied singen. Bei unserem ersten Namibia Urlaub flogen wir vom Rand der Namibwüste zurück Richtung Pokweni. Über 250 Kilometer gerader Endanflug aus 6000 Metern mit der Sonne im Rücken. Ellipirelli hatte nur ein Sommerkleid an, wegen der hohen Temperaturen am Boden. Ich glaube so hat sie nie mehr gefroren.

Soviel zum Thema frieren in der Wüste.

Die ganze Aktion dauerte fast zwei Stunden, da unsere Klappmotoren ja Alles auf engstem Raum haben und man schon Fingerakrobat sein muss um überall dran zu kommen. Nach verschiedenen Maßnahmen um die schädlichen Luftblasen aus dem System zu bekommen, konnte ich dann gegen 14 Uhr endlich in die Luft. Die Temperaturwarnung kam zwar immer noch aber erheblich später und ich genoss 2 Stunden Blauthermik auf bis zu 4500 Metern, trotz vorhandenem Grauschleier in der Höhe.  Ich flog Richtung Pokweni Flugplatz wo alle Flieger am Boden standen und plötzlich befand ich mich über einem Sandsturm der sich wie eine Rauchfahne aus der trockenen Wüste abgelöst hatte.

Es war kein Sturm wie wir ihn in aus Europa kennen,  der Wind blies in der Höhe mit rund 40 km/h  aber die warme Luft trug den Sand auf bis zu 4500 Metern und wehte ihn Richtung Südwest.

Ich flog zurück Richtung Kiripotib und beobachte von oben die Champions wie sie von ihrer Tagesaufgabe zurückkamen. Um  5 Uhr wurde ich per Funk daran erinnerte, dass alle um 6 Uhr zum Sundowner aufbrechen würden und ich jetzt besser landen sollte.

Mit der üblichen Verspätung ging es durch das riesige Farmgelände zum Sundowner.  Wir sahen zwar einige Springböcke, aber ansonsten fast keine Wildtiere.

Am Treffpunkt standen schon Tische mit Getränken und Snacks bereit. Alle neuen und alten Teilnehmer des Flying for Champions waren in Standardkleidung von Rent a Glider gekommen und ich stach da mit meinem Pokweni T-Shirt schon etwas raus

Der herliche Sonnenuntergang schloss dann meinen Tag auf Pokweni Namibianische Art ab.

Day 1, not flying with the champions aber immerhin in der Luft gewesen

Das Wetter ging heute nicht so früh los. Mir war s egal, hatte ich doch den neu eingeführten Checkflug zu machen, da ich mehr als 12 Monate  nicht in Namibia geflogen hatte. Dafür konnte ich diesen Checkflug dann auf dem Arcus E, also mit Elektroantrieb machen. Zwei Premieren auf einmal, mein erster Arcus Flug und mein ersten Elektro Eigenstart.

Die Champions mit ihren “ Auszubildenden “ waren noch beim Debriefing und so hatten Markus und ich den Platz für uns. Der Start verlief relativ problemlos, bis auf die Tatsache, dass unser farbiger Flächenläufer nicht sehr motiviert war und den Flügel nach kurzem Sprint einfach fallen lies. Aber genug Power hatte unser Elektromotor ja und so kamen wir problemlos in die Luft. Die Piste ist mit 1400 Meter ja auch nicht gerade kurz und nach kurzer Zeit fanden wir einen vernünftigen Bart.

Für die Nichtflieger unter uns: Einen Bart haben zwar manche im Gesicht, aber der ist hier nicht gemeint. Einen Bart nennen wir Segelflieger einen Schlauch, in dem warme Luft nach oben steigt und in den die geschickteren von uns einkreisen um mit der warmen Luft nach oben zu steigen um ohne Motor Höhe zu gewinnen. Voila Kapitel 1 der Basics für Nichtsegelflieger.

Es ging bis ca 1500 Meter über Platz und wir konnten ein bisschen die doch recht gutmütigen Flugeigenschaften des recht schweren Elektroarcus erkunden.Mein Checkpilot Markus war zufrieden und so hatte uns die Namibianische Erde bald wieder.

Nach einem Mittagsbuffet ging es daran den Shark für meinen ersten Start vorzubereiten. Einige Dinge waren anders als in meiner DG, speziell  die Motorsteuerung, aber mit den eingebauten Checklisten meines LX9070 sollte das kein Problem sein.

Beim Start ließ mein namibianischer Flächenläufer den Flügel wieder recht früh fallen, was aber nur zu kurzen Schlenkern führte. Beim verstellen der Wölbklappen bemerkte ich die nicht eingeschaltete Wölbklappenanzeige. Da die Skala des Wölbklappenhebels unter meiner mit Wassernotresebeuteln gefüllten Tasche verschwunden war half nur die Trial and Error Methode. Immerhin weiß ich jetzt das der Shark mit der Wölbklappe in Landestellung gar nicht mehr steigt.Nachdem ich dies Problem gelöst hatte ging die Warnhupe für Motorüberhitzung an, kam mir irgendwie bekannt vor und ich versuchte das Problem mit Drehzahreduzierung in den Griff zu bekommen. Die Drehzahlanzeige zeigte grün und so war ich mir eigentlich nicht klar, warum der Motor so heiß wurde. Also Motor aus und einfahren, übrigens bedeutend zeitaufwendiger als bei meiner DG, und landen. Eine normale Platzrunde war nicht mehr möglich und so löste ein direkter Anflug aus meiner Position das Problem.

Christian meinte , wäre alles normal, ich sollte halt die Drehzahl nach dem Abheben noch weiter reduzieren bis unter 6000 Umdrehungen. Gesagt getan, der Alarm nervte zwar immer noch und der Shark stieg bedeutend schlechter bei 5900 Umdrehungen, aber es ging und bald konnte ich die Thermik geniessen

Ich flog etwas in der näheren Umgebung herum, besuchte Bernds neuen Flugplatz Veronica, und gewöhnte mich so langsam an meinen Shark.

Bei 4200 Meter war Schluss, da meine Sauerstoffanlage Zicken machte. Was soll s ein schöner Tag und gegen 6 gings Richtung Kiripotib.

Mit Hilfe der Groundservicecrew von Kiripotib wurde der Flieger verpackt,verzurrt und nach dem Landebier gings Richtung Zimmer.

Nach zwanzig Metern stand ich auf der Terrasse meines Zimmers, Hangar 1, was davon zeugte wofür das Gebäude früher benutzt wurde. Von meiner Terasse aus, konnte ich die Flieger sehen und beobachten wie andere Leute ihre Blumen im Vorgarten. Was will man mehr!!

Übrigens, meins ist das Linke und das Quad eines unserer beiden Bodenfahrzeuge.